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Knick-/Senkfuß

OFZ

Die Bezeichnung Knick-/Senkfuß beschreibt eine Fehlstellung, bei der die Ferse von hinten gesehen nach außen wegknickt und die Fußlängswölbung von innen betrachtet abflacht, also absenkt. Auch bei dieser Fehlstellung spielt eine erbliche Veranlagung eine größere Rolle. Zudem kann nach Unfall mit Band-/oder Knochenverletzungen sowie durch chronische Überbelastungen und Sehnenschäden eine entsprechende Fehlstellung auftreten. Diese dann häufig einseitig.

Gerade im Kinder- und Jugendbereich kann ein einseitiger Knick-/Senkfuß durch eine Verwachsung von einzelnen Fußwurzelknochen (Coaltio) entstehen.

Symptome

Viele Menschen mit einer leichten Knicksenkfußfehlstellung haben keine Probleme, bzw. nur bei starker Belastung wie intensiven, sportlichen Betätigungen. Bei ausgeprägten Fehlstellungen treten in der Regel zunächst am Fußinnenrand Beschwerden mit Schmerzen und Schwellung auf. Diese können bei einer langen Krankheitsdauer auf die Fußaußenseite verlagert werden.

Konservative Therapie

Bei leichteren Formen ist oft eine Einlagenversorgung ausreichend. Zudem können Sportpause und Medikamente als Salbenverbände oder Tabletten eingesetzt werden. Eine längere Krankheitsperiode kann die Notwendigkeit einer kompletten Ruhigstellung im Gips oder Unterschenkelwalker sowie eine Teilbelastung mit Unterarmgehstützen nötig machen. Gelegentlich kann die Versorung mit einem orthopädischen Maßschuh als Langzeitversorgung notwendig sein.

Operative Therapie

Bei Kindern und Jugendlichen hat die operative Therapie des Knick-/Senkfußes eine sehr gute Erfolgsrate. Hier können durch kleine Operationen anhaltende Korrekturen erreicht werden. Über kleine Schnitte am Fußaußenrand wird eine Schraube in das Fersenbein eingebracht und führt zu einer reflektorischen Aufrichtung des Fußgewölbes. Nach ca. 3 Jahren kann die Schraube entfernt werden. Diese Operation ist vor allem am wachsenden Fuß sehr erfolgreich. Im späteren Jugendalter kann ein ähnliches Verfahren mit einem bleibenden Implantat angewendet werden.

Im Erwachsenenalter sind meistens aufwendige Operationen mit Sehnenverlagerungen und knöchernen Korrekturen notwendig. Bei einer Mitbeteiligung der Gelenke, die sich im Verlauf stark abnutzen, kann eine korrigierende Versteifungsoperation im Bereich des unteren Sprunggelenkes und der Fußwurzel notwendig werden. In beiden Fällen sind ebenso gute Ergebnisse zu erwarten, die Nachsorge ist jedoch deutlich aufwendiger und intensiver als im Kinder- oder Jugendalter.

Nachbehandlung

Bei der minimalinvasiven Knicksenkfußkorrektur im Kinder- und Jugendalter wird das Gehen an Unterarmgehstützen für ca. 2 Wochen empfohlen, zudem eine Sportpause für 6 Wochen.

Im Falle der aufwendigeren Operationen im Erwachsenenalter empfiehlt sich eine Versorgung mittels Unterschenkelgips bzw. Walker über 10-12 Wochen bei einer Teilbelastungen an Unterarmgehstützen für 8-10 Wochen. Begleitend Physiotherapie mit Lymphdrainage und Thromboseprophylaxe. Ein sicheres Gangbild wird meist innerhalb von 6 Monaten erreicht.